Rezepte

Misticanza

Misticanza (f.) (vom mittelitalienischen misticà oder misticar, mischen), in Frankreich Mesclun (m.) genannt (vom provenzalischen mesclà, mischen), ist eine Mischung von Blattsalaten und Zichorien in vielfältigen Variationen, die einst in Klostergärten schon gemischt gesät und geerntet wurden. Auch heute ist diese Art von Salat in Italien und Frankreich beliebt, wobei traditionell Wild- und Kulturpflanzen kombiniert werden. Mindestens fünf verschiedene Arten und Sorten sollten zusammenkommen. Klassische Zutaten sind das Herzstück von einem Gartensalat (Lactuca sativa), Blätter von Feldsalat (Valerianella), Endivie (Cichorium endivia), Rucola (Eruca sativa) und Portulak (Portulaca oleracea). Hinzugefügt werden können Blätter von Spinat (Spinacia oleracea), Löwenzahn (Taraxacum), Wildzichorie oder Wegwarte (Cichorium intybus), Wegericharten wie Hirschhornwegerich (Plantago coronopus) und Spitzwegerich (Plantago lanceolata), sowie junge Laubblätter von Stieleichen oder Rotbuchen. (Einen Hirschhornwegerich – auch Rappenfuß, Rabenfüßlein oder Krähenfußwegerich genannt, seltener auch, wahrscheinlich ans Italienische angelehnt, Kapuzinerbart, wo die Pflanze Piantaggine barbarella oder einfach Barbarella heißt – haben wir vor kurzem erstanden und in unser Kräuterbeet gesetzt. Die Blätter sind knackig, der Geschmack ist frisch säuerlich und leicht bitter, ein wenig an grüne unreife Walnüsse erinnernd, und je nach Standort etwas salzig.) Auch andere Wildpflanzen, die als Salatgemüse geeignet sind, kommen für Variationen der Mischung in Frage. Gern werden Varietäten nebeneinander verwendet. Zur Sättigung, besonders wenn der Salat als eigene Mahlzeit gereicht wird, werden manchmal Brotwürfel und gekochte Eier beigegeben. Eine echte Misticanza kommt aber allein mit Salatgemüse aus. Angemacht wird der Salat mit Öl, Essig und Salz.

5. Juni 2011 von Kai Yves Linden
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