Month: September 2011
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Spiele
Heutzutage ist ein Klavier kein selbstverständliches Möbelstück eines bürgerlichen Haushaltes mehr. Von einer Stadtplage „Clavierseuche”, wie sie der Musikkritiker Eduard Hanslick in der Mitte des 19. Jahrhunderts sah, ist folglich schon länger keine Rede mehr. Musik kommt heute vielmehr meistens aus der Konserve, und dies bei weitem allgegenwärtiger als es das Geklimper gut erzogener Mädchen…
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Goldrenette Berlepsch
Der Herbst ist da. Das Licht wird milder, Kastanien liegen auf den Wegen – und es gibt die ersten Berlepsch. Wegen des warmen Frühlings in diesem Jahr wurden die Früchte zwei Wochen früher als sonst gepflückt. Zwei, drei Wochen nach der Ernte sind sie dann genussreif. So habe ich heute mein Frühstücksmüesli wieder mit Apfelwürfelchen…
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Ausgangspunkt
Vor einigen Jahren – mit neunzehn oder zwanzig – habe ich mir die Worte von Man Ray notiert, in denen er seine Kunstauffassung und Herangehensweise als Künstler zusammenfasst – eine Art Mini-Manifest. Auch heute finde ich meine eigene Auffassung – oder besser gesagt, Empfindung – in den einfachen Worten wieder: Eine Linie, ein Dreieck, ein…
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Zahlen im Kopf
Gestern habe ich mir noch einmal Prénom Carmen (Vorname Carmen) angeschaut, meiner Ansicht nach einer der besten Filme von Jean-Luc Godard. Der mit 80 Minuten knapp abendfüllende Film von 1983 wirkt wie mit leichter Hand hingeworfen. Tatsächlich hat JLG /ʒi’ɛlʒe/ – wie Franzosen ihn in ihrer Vorliebe für Akronyme auch nennen – seine Art Filme…