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Verschlankung

Viele Dinge interessieren mich, vielleicht zu viele. Oft ist meine Beschäftigung mit diesen eher oberflächlich, kann doch niemand vielseitig sein und zugleich überall in die Tiefe gehen ‒ außer das Universalgenie, das es nicht gibt. Und wäre es möglich, das Ideal enzyklopädischer Universalität erscheint mir nicht wirklich anstrebenswert. Aber es ist unerreichbar, allein schon, weil alle Erscheinungen der Welt in ständigem Werden und Vergehen begriffen sind.

Als Studium habe ich einst (vor etwa fünfmal sieben Jahren) Musik (mit den Fächern Komposition und Musiktheorie) gewählt und Musik bleibt, kreativ und rezeptiv, die von mir bevorzugte Ausdrucksform für Ideen, Gefühle, Vorstellungen. Meine berufliche Beschäftigung mit Informationstechnologie bzw. Software-Entwicklung führt mich meistens eher davon weg, wenn ich auch in meiner privaten Beschäftigung mit Musik Computer vielfältig einsetze. Gelegentlich nehme ich eine Fotokamera in die Hand, um mit ihr besser sehen zu lernen und die Vergänglichkeit des Augenblickes zu verstehen. Literarische und wissenschaftliche Betrachtungen, die das Verständnis der Wahrnehmung, von Sprache, der verschiedenen Ebenen und Schichten des Bewusstseins, und nicht zuletzt das der Mechanismen des sozialen Handelns und des Diskurses vertiefen und erhellen können, sind eine sporadische, nichtdestoweniger essentielle Lektüre.

Darüberhinaus weckt immer wieder dieses und jenes mein Interesse. Dennoch habe ich mir nun (im Oktober 2019, rund achtzehn Jahre nach der ersten Seite auf kymbala.de) vorgenommen, die Themen zu beschränken, zu denen ich Beiträge auf kymbala sammele, einfach, um den Fokus zu schärfen, mit einem klareren Profil aufzutreten und die Relevanz für Besucher zu erhöhen. Ich werde in der nächsten Zeit also einige Löschungen vornehmen. Tatsächlich hatte ich mich zwischenzeitlich gefragt, ob es Sinn hat, in einem Meer von Web Sites, die inzwischen in Milliarden zählen, mein kleines aus Papier gefaltetes Boot weiter auf dem Wasser zu halten. Ich habe es mit einem vorläufigen Ja beantwortet, denn insbesondere mein Blog ist für mich eine Möglichkeit, Recherchen und Reflektionen einen Rahmen zu geben. Des Weiteren ist meine Homepage, kymbala ‒ die ich nie mit einer kommerziellen Absicht verbunden habe ‒ eine Möglichkeit für mich, einer kleinen, aber, soweit ich sie kenne, durchaus geneigten Öffentlichkeit musikalische und fotografische Arbeiten zu präsentieren.

23. Oktober 2019 von Kai Yves Linden
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