Fotogalerien

Anthurium

Anthurium Letzte Woche habe ich mir (bei „den Blumenbindern” in Düsseldorf-Gerresheim) ein paar Anthurien gekauft, um sie einmal fotografisch von allen Seiten zu betrachten. Die Idee kam mir, als ich Varietäten von Anthurium andraeanum in unterschiedlichen Farben durch das Schaufenster erblickte. Eines der Bilder habe ich ausgesucht, um die Fotogalerie Blumen (von Nahem) abzurunden (die ich vor einem Jahr begonnen und danach sporadisch mit Bildern aufgefüllt habe, zuletzt im Mai mit einer bescheidenen Hommage an Imogen Cunningham), und die nunmehr zwölf Bilder umfasst.

Alle Fotos in der Galerie habe ich mit einem Sigma 70mm f2.8 EX DG Macro geschossen, das ich als Makroobjektiv meistens mit einem Abbildungsmaßstab zwischen 1:2 und 1:1 verwende, wobei ich nur selten das magische Extrem berühre, bei der das Abgebildete auf dem Aufnahmemedium gleich groß wie auf der anderen Seite der Linse erscheint. (Ansonsten nehme ich das Objektiv auch gerne, bei einem Maßstab von 1:5 und kleiner, als Portrait-Linse). Der Autofokus ist im Makromodus unbrauchbar, was bei solchen Abbildungsmaßstäben jedoch typisch ist. Beim manuellen Fokussieren ist Ausprobieren unerläßlich, denn die Schärfebeurteilung ist ohne zusätzliche Hilfsmittel sehr schwierig, wenn es auf Details ankommt, die mit bloßem Auge nur zu ahnen sind (auch wenn der Sucher der Canon EOS 400D nicht so klein dimensioniert wäre). Deshalb lade ich Makroaufnahmen, wenn möglich, unmittelbar auf einen tragbaren Computer, um die Einstellung sofort verbessern zu können. Der Einstellring für den Maßstab (und den damit gekoppelten Fokus) schwingt beim Sigma 70mm Macro leicht zurück, was das Adjustieren nicht einfach gestaltet. In der Handhabung nicht optimal, produziert das Objektiv doch gute Bilder mit einem schönen Bokeh.

Anthurien haben, wie Callas, einen einfachen Aufbau, aber eine feine Oberfläche, die wie bei anderen Blütenbättern von Nahem betrachtet an menschliche Haut erinnert. Das Bild ist jedoch in erster Linie das Ergebnis der Annäherung an das Objekt, wenn sich darin auch, in der Faszination für die vegetative Kreativität der Natur, narzisstische erotische Assoziation mischt, gewissermaßen als Ausdruck des menschlichen Blickes. Um ein natürliches Licht zu erhalten, bin ich mit den exotischen Blumen und mehreren Vasen in den Garten gegangen, in den Teil, der am Nachmittag im Schatten liegt (wo das Licht diffuser ist). (Zur Fotogalerie→)

27. August 2012 von Kai Yves Linden
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